Allerdings geht das Verständnis der Produzenten noch weiter. In Südafrika lebt man ganz anders mit der umgebenden Natur. Für die Mehrheit ist es selbstverständlich, sich im Naturschutz zu engagieren und respektvoll mit den natürlichen Ressourcen umzugehen. Damit auch dies dem Verbraucher klar vermittelt werden kann, wurde in Zusammenarbeit mit dem Wine and Spirit Board (WSB), der Integrated Production of Wine (IPW, kümmert sich um nachhaltiges Vorgehen bei der Produktion), der Biodiversity & Wine Initiative (BWI, hier steht der Naturschutz auf der Tagesordnung) und der Wines of South Africa (WOSA, kümmert sich um die Außenhandelsbeziehungen) eine Kooperation gegründet, die das allgemeine graue Siegel um mehrere Facetten erweitert. Die SWSA (Sustainable Wine South Africa) vergibt seit 2010 ein grünes Siegel. Genau wie beim WSB-Siegel wird dem Verbraucher garantiert, dass die Angaben auf dem Etikett stimmen, die Flasche in Südafrika abgefüllt wurde und gibt die Möglichkeit anhand von Codenummern den Wein bis zum Rebstock zurück zu verfolgen. Winzer und Weinbauer, die dieses grüne Siegel auf ihrer Flasche haben möchten müssen sich aber noch zusätzlich dazu verpflichten, die Regularien von IPW und BWI zu erfüllen und einzuhalten.
Im Rahmen der BWI-Regeln verpflichtet sich der Weinbauer, mindestens zwei Hektar seiner Landfläche vertraglich dauerhaft unter Naturschutz zu stellen. Er muss selbstverantwortlich dafür sorgen, dass nicht einheimische Pflanzen gerodet und so Platz für die vielfältige einheimische Pflanzenwelt geschaffen wird. Desweiteren muss der Weinbauer die Artenvielfalt, auch der Tierwelt, bewahren und schützen.
Die IPW-Regularien kümmern sich um die nachhaltigen Aufzucht der Trauben und ebenso nachhaltigen Arbeit im Keller. So regelt die IPW zum Beispiel den Umgang mit den verschiedenen Bodenarten, Art und Häufigkeit des Rebschnitts und ebenso Art und Häufigkeit des Einsatzes von chemischen Stoffen, etwa Pestiziden. Letzterer wird nicht gänzlich verboten, aber stark eingegrenzt. Ähnliche Regelungen existieren für die Arbeit im Weinkeller. Zusätzlich muss sich der Winzer verpflichten, Nutzwasser wieder aufzubereiten und für die Gesundheit und Sicherheit seiner MitarbeiterInnen zu sorgen.